Facebook für Weingüter richtig nutzen: Checkliste

Facebook ist immer noch ein wichtiger Kanal um direkt mit seinen Kunden zu kommunizieren. Auch wenn mittlerweile die Abwanderung von jungen Menschen begonnen hat, so zieht es jedoch vermehrt auch ältere Personen in die sozialen Netzwerke. Da oft diese die Käuferstruktur von Weingütern gut abbilden, bleibt die Perspektive für Weinguts-Fanpages über die nächsten drei Jahre zumindest noch gut. Da wir öfters auch bei problematischen Facebook-Auftritten von Weingütern um Rat gefragt werden, haben wir uns entschlossen hier ein paar Tipps für gutes Arbeiten rund um Facebook und das Thema Wein zusammen zu fassen. Da auch die Facebook-Seite eines Weinguts eine Webseite ist, empfehlen wir Ihnen als Lektüre vor diesem Artikel unseren Beitrag zum Thema gute Winzer-Websites.

 

1. Anlegen und Gestaltung Ihrer Weinguts-Fanpage

Eine Facebook-Seite für Ihr Weingut zu erstellen ist schnell gemacht. Gehen Sie auf eine beliebige Unternehmes-Seite. Rechts oben in der Ecke finden Sie die Schaltfläche "Seite erstellen". Folgen Sie einfach den gut beschriebenen Anweisungen von Facebook und füllen Sie alle Punkte möglichst vollständig aus. Achten Sie insbesondere auf die Angabe eines Impressums und auf Kontaktmöglichkeiten für Ihre Wein-Kunden.

  • Hinterlegen Sie als Profilfoto das Logo Ihres Weinguts
  • Hinterlegen Sie als großes Profilbild ein schönes Foto möglichst mit Menschen, Weingut und Atmosphäre
    (Hier sollte sich ein hochqualitatives Foto z.B. von einem Profi befinden)
  • Wählen Sie einen aussagekräftigen aber möglichst kurzen Namen

Denken Sie daran, dass diese Seite von Kunden zum Teil wie Ihre Homepage gesehen wird. Vermeiden Sie daher folgende Punkte unbedingt:

  • Verwackelte und qualitativ schlechte Fotos
  • Wandeln Sie auf keinen Fall Ihre private Personen-Seite in eine Unternehmensseite um. Das ist sehr unprofessionell.

 

2. Die ersten Fans Ihres Weingutes gewinnen

Natürlich brauchen Sie jetzt erst einmal Fans, die auch regelmäßig auf Ihre Weinguts-Seite bei Facebook schauen.

  • Weisen Sie in E-Mails, Newslettern etc. auf Ihre Fanpage hin
  • Hinterlegen Sie den Link in Ihrem E-Mail und Post-Briefpapieren, Flyern und Weinpreislisten
  • Hinterlegen Sie den Link auf Belegen wie Rechnungen, Angeboten etc.
  • Hinterlegen Sie den Link evtl. auch auf Weinflaschen direkt unter dem Link zu Ihrer Homepage
  • Verweisen Sie von Ihrer Homepage auf Ihre Facebook-Seite
    (Hier hat sich das "Daumen hoch" Symbol eingebürgert)
  • Laden Sie Ihre eigenen Freunde ein
    (Klicken Sie auf die drei großen Punkte vor Ihrem Profil-Bild auf der Fanpage)
  • Teilen Sie die Seite in Ihrem eigenen Profil und bitten Sie Freunde und Familie darum sie zu "teilen"
  • Veranstalten Sie ein Gewinnspiel (z.B. 21er-Karton) auf Ihrer Seite und weisen Sie darauf hin (s.o.)
  • Heben Sie ihre Seite hervor (Vorschläge für bezahlte Werbung sollten Sie rechts neben Ihrer Seite sehen)

Haben Sie die ersten Fans gewonnen, können Sie Ihrer Weinguts-Seite einen Facebook-Namen geben. Fahren Sie mit der Maus irgendwo links über die Seiteninfos. Dort sehen Sie einen kleinen Stift oben in der Überschrift auftauchen. Bearbeiten Sie Ihre Seite und wählen Sie bei "Facebook-Internetadresse" einen Seitentitel aus, falls noch keiner vergeben wurde. Dieser Titel ist einfach zu merken und zu kommunizieren. (Alternativ finden Sie ganz oben auch den Reiter "Einstellungen".)

 

3. Was "poste" ich auf meiner Weinguts-Fanpage?

Auch auf der Weinguts-Fanpage gelten die gleichen Regeln wie auf Ihrer eigenen Homepage: Seien Sie interessant! Sie müssen den Kunden nicht mehr "werben", denn er ist schon da. Hier haben Sie aber auch die Möglichkeit Ihren Kunden nah zu sein. Lassen Sie sich aber nicht von dieser Nähe und dem daraus resultierenden Feedback abschrecken, sondern nutzen Sie den Kontakt zu Ihren Weinkunden! Folgende Themen sind für Weingüter unter anderem interessant:

Was tut sich im Weingut:

  • Stellen Sie Winzer und Familie auf der Seite vor
  • Berichten Sie über die Teilnahme an Messen, Prämierungen etc.
  • Zeigen Sie neue Weine, Produkte und stellen Sie diese ausgiebig (Geschichte!) vor.
    (Vergessen Sie den Link zum Webshop nicht ;-) )
  • Teilen Sie Öffnungszeiten und deren Änderung mit
  • Weisen Sie auf Aktionen, Rabatte, Veranstaltungen und Jahrestage usw. hin...
  • Laden Sei Fotos direkt vom Handy aus dem Weinberg - so ist der Kunde bei Ihren Arbeiten live dabei
  • Drehen Sie ein Video über das Abfüllen des neusten Weines, eine kleine Weinprobe etc...

Regionales weckt auch im Weinbau Interesse:

  • Teilen Sie Beiträge von Festen und Veranstaltungen in Ihrer Region
  • Teilen Sie Zeitungsartikel und Nachberichte zu sich und / oder regionalen Veranstaltungen
    (Danach kann man auch bei Google suchen!)
  • Unterstützen Sie Aktionen für gute Zwecke und fordern Sie zum Mitmachen auf
  • Teilen Sie evtl. Kooperationen oder neue Aktionen
  • Veranstalten Sie ein Gewinnspiel oder z.B. einen Fotowettbewerb

Nützliche Tipps und Wein-Trends

  • Geben Sie Ihren Weinkunden Tipps für einen passenden Wein zum Wetter / Jahreszeit
  • Welchen Wein empfiehlt der Fachmann zu welchem Essen oder zu welchem Anlass?
  • Worauf kommt es bei der idealen Weinlagerung an?
  • Wie lange sollte man Ihre Weine liegen lassen oder wann sollte man sie trinken?
  • Welcher Wein passt zu wem?
  • Welchen Wein bevorzugen Ihre Kunden? Machen Sie eine Abstimmung plus Verlosung des Siegerweins!
  • Berichten Sie über Ihre Ideen, Kreationen, neue Weine etc.
  • ......

 

4. Wie "poste" ich?

Vergessen Sie bei allen Beiträgen nie den Link auf Ihr Weingut. Alle Berichte und Erklärungen sollten auf Ihrer Facebook-Seite kurz vorgestellt werden und auf Ihre Weinguts-Homepage weiterleiten. Schließlich möchten Sie ja hier gerne Ihren Weinkunden haben!

  • Schreiben Sie nur, was Sie zu sagen haben!
  • Machen Sie kurze Posts. Der "mehr anzeigen" Text sollte nie erscheinen.
  • Formulieren Sie Beiträge verständlich und ohne Fachworte
  • Qualität geht vor Quantität. Bleiben Sie originell und interessant
  • Verwenden Sie immer aussagekräftige Bilder und - noch besser - Videos
  • Testen Sie Beiträge erst und schauen Sie sich an ob Foto, Text und Link passend sind.
    (Alles ist änderbar, wenn Sie darauf klicken!)

 

5. Wann schreibe ich auf meine Seite?

Weinkunden sind unterschiedlich aktiv. Das hängt natürlich stark von Ihrem Kundenstamm ab. Um nicht in der Flut von Beiträgen unter zu gehen, sollten Sie wissen, wann Ihre Weinkunden auf Facebook aktiv sind. Pauschal kann man sagen, dass Geschäftskunden Ihre E-Mails zwischen 8 Uhr und 18 Uhr lesen werden. Bei Privatkunden liegen die Zeiten eher vormittags oder abends. Aber das sind nur grobe Aussagen. Ganz oben auf Ihrer Weinguts-Fanpage finden Sie daher die Statistiken:

  • Bringen Sie in Erfahrung wann Ihre Kunden "online" sind
  • Schreiben Sie kurz vor den Online-Zeiten
  • Schreiben Sie z.B. 1-3x pro Woche.
    (Nerven Sie Ihre Weinkunden nicht, aber bleiben Sie im Kopf!)
  • Bewerben sie Ihre Beiträge um mehr Kunden zu erreichen.

Machen Sie sich einen Plan oder Zettel am PC. Notieren Sie sich darauf alles, was für eine Veröffentlichung interessant sein könnte und wann Sie es veröffentlichen möchten. Achten Sie darauf einen Vorrat an guten Bilden zu haben, mit dem Sie Ihre Beiträge unterstreichen können.

  • Beiträge können auch "geplant" werden (neben dem "Posten" ist ein kleiner Pfeil nach unten). Damit kann man nicht nur den idealen Zeitpunkt treffen, sondern die Seite kann auch weiter laufen, wenn man gerade im Weinberg, auf Wein-Tour oder im Urlaub ist.

 

6. Umgang mit (schwierigen) Kunden-Rückmeldungen

Als erste Regel sollten Sie sich folgenden Satz im Kopf behalten, der von vielen Geschäftsleuten leider allzu gerne vergessen wird: "Ein reklamierender Kunde ist ein bleibender Kunde!" Wenn Ihr Kunde wechseln oder keinen Wein mehr bestellen wollte, würde er dies tun ohne Sie darüber zu informieren und wäre einfach weg. Da er sich aber die Mühe gemacht hat, Ihnen eine Rückmeldung (egal wie desaströs) zu geben, möchte er Ihnen eigentlich (wenn auch vielleicht nur unterbewusst) als Kunde erhalten bleiben. Eine Reklamation ist also ein Punkt, in dem Sie sich verbessern können und sollte auch als eine solche Chance begriffen und kommuniziert werden:

  • Reagieren Sie immer positiv und zeitnah auf Äußerungen von Fans und Wein-Kunden
    (Wenn Sie in Urlaub sind muss unbedingt jemand die Seite im Auge behalten!)
  • Bedanken Sie sich auch für negative Rückmeldungen 
    (Denn auch die sind gutes und oftmals ein seltenes, sehr ehrliches Feedback!)
  • Bieten Sie eine Kompensation an
    (Alternative Weine gratis zum probieren, kostenlose Rücknahme - packen Sie bei der Art der Beschwerde zu!)
  • Belohnen Sie treue Kunden, die viel Feedback geben
    (Wie wäre es mit einer Flasche der neusten Kreation - natürlich wirksam auf Facebook angekündigt)
  • Fordern Sie Rückmeldungen ein, indem Sie Ihren Kunden fragen stellen